Das Verbundprojekt WindNODE wurde von Januar 2017 bis März 2021 im Rahmen des Förderprogramms "Schaufenster intelligente Energie - Digitale Agenda für die Energiewende" (SINTEG) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) gefördert. In 50 verschiedenen Teilarbeitspaketen haben mehr als 70 Partner an Musterlösungen für das zu 100 Prozent regenerative, intelligente Energiesystem der Zukunft gearbeitet. Die Teilarbeitspakete lassen sich in vier übergreifende Handlungsfelder bündeln. Ergebnisse aus den Handlungsfeldern werden in diesen Abschlusspublikationen vorgestellt:
Das Schaufenster für intelligente Energie (2017-2020)
Nach fast vier Jahren Forschung im Schaufensterprojekt WindNODE präsentieren wir Ihnen die Projektergebnisse in Form des WindNODE-Jahrbuchs 2020.
Hier stellen wir Ihnen auf 250 Seiten die WindNODE-Modellregion vor, führen Sie durch die vier Handlungsfelder (Flexibilität identifizieren, Flexibilität aktivieren, Energiesystem digitalisieren und Reallabor entwickeln) und ordnen die Erfahrungen mit der Experimentierklausel der SINTEG-V ein. Unsere Projektpartner präsentieren Ihnen die spannenden Ergebnisse aus den 50 Teilarbeitspaketen und zusätzlich gibt es Überblicke zu den besuchbaren Orten, weltweiten Aktivitäten und den spannenden „Energie und Gesellschaft“ Projekten.
Wir bedanken uns beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Peter Altmaier, für die Förderung im Rahmen von SINTEG und für sein Grußwort:
Signature-Paper: Synthesebericht Flexibilität, Markt und Regulierung
Der Synthesebericht „Flexibilität, Markt und Regulierung“ ist nach dem „Best-Practice-Manual: Flex Identifizieren!“ und dem WindNODE-Jahrbuch 2020 das dritte Produkt der internen Ergebnissynthese und nimmt die verschiedenen namensgebenden Sichtweisen auf die Integration von erneuerbaren Energien ein. Neben der konkreten Nutzung von Flexibilitätsoptionen in der Praxis wird das theoretische Flexibilitätspotenzial in der WindNODE-Region vorgestellt, neue, marktliche Mechanismen zur Flexibilitätsbeschaffung zur Netzengpassbewirtschaftung präsentiert sowie der regulatorische Rahmen analysiert und auf Weiterentwicklung geprüft. Der Bericht adressiert insbesondere die Vermarktungsoptionen von flexiblen Erzeugern und Verbrauchern und beleuchtet Herausforderungen und Chancen auf der Ebene der Niederspannung, vor dem Hintergrund einer sich weiter dekarbonisierenden Gesellschaft.
Signature‐Paper: Best-Practice-Manual - Flex Identifizieren!
Das „Best-Practice-Manual: Flex Identifizieren!“ ist das erste umfassende Produkt der WindNODE-Ergebnissynthese und legt den Fokus auf die individuellen Identifikations- und Nutzungsmöglichkeiten von Flexibilität. Einzelne greifbare, konkrete Fallbeispiele der WindNODE-Partner eröffnen den Blick auf erfolgreich umgesetzte Anwendungspraktiken und Prozesse der Projektarbeit und laden zum Nachahmen ein. Mit dem Best-Practice-Manual ist damit ein wichtiger Ratgeber für den Weg zum intelligenten Energiesystem entstanden, der dabei hilft, die Integration und Nutzung von erneuerbarem Strom vom Wohnquartier bis zur Fabrik zu optimieren und auf die Verfügbarkeit lokaler regenerativer Energie abzustimmen.
Flexibilitäten identifizieren
In WindNODE wird identifiziert, wie und wo technische Lastverschiebungspotenziale sowie Potenziale der Sektorkopplung in Nordostdeutschland gefunden werden können, um als Flexibilitäten im Energiesystem zur Verfügung zu stehen. Der besondere Fokus liegt auf industriellen und gewerblichen Flexibilitäten sowie auf Flexibilitäten in Quartieren und im Mobilitätssektor. Neben der technischen Anbindung spielt insbesondere auch das strukturierte Vorgehen zur Herstellung der Teilnahmebereitschaft bei den zuständigen Anlagenbetreibern in den jeweiligen Sektoren eine Rolle.
Flexibilitäten, Markt und Regulierung
In enger Kooperation zwischen Netzbetreibern und Flexibilitätsanbietern wird im Rahmen von WindNODE ein marktlicher Mechanismus („Flexibilitätsplattform“) zur netzdienlichen Flexibilitätsnutzung in der Praxis demonstriert. Begleitend wird der aktuelle regulatorische Rahmen für Flexibilitäten analysiert und mit Hilfe von Szenarien werden mögliche Weiterentwicklungen entworfen und bewertet. Konkrete Handlungsempfehlungen von WindNODE, basierend auf Praxiserfahrungen und theoretischen Überlegungen, weisen damit den Weg zum Energiesystem der Zukunft.
Energiesystem digitalisieren
WindNODE zeigt, welche informations- und kommunikationstechnische Vernetzung erforderlich ist, um die kluge und effiziente Systemintegration großer Mengen erneuerbarer Energien zu ermöglichen. Dazu demonstrieren die Teilarbeitspakete z. B. Anwendungsfälle für intelligente Messsysteme. Darüber hinaus zeigt WindNODE, wie im elektrischen Energiesystem digitale Mehrwertdienste entstehen und Energiedaten als Treiber für digitale Wertschöpfung und neue Geschäftsmodelle wirken können. Damit wollen wir auch etwas Ordnung in die Diskussion des großen Begriffs „Digitalisierung“ bringen, indem wir zwischen Digitalisierung als Enabler für das Energiesystem und Digitalisierung als eigenem, neuen Mehrwertdienst unterscheiden.
Reallabor entwickeln
WindNODE setzt erstmalig erfolgreich das neue F&E-Format „Reallabor“ in Nordostdeutschland ein. Dazu gehören insbesondere die Implementierung und Nutzung der regulatorischen Experimentierklausel SINTEG-V, die es den SINTEG-Partnern erlauben soll, ohne wirtschaftliche Nachteile neue Betriebs- und Geschäftsmodelle zu testen. WindNODE steht aber auch für einen Ökosystem-Ansatz in der Energieforschung (große, agile, wertschöpfungsstufen-übergreifende Partnernetzwerke), für neue Partizipationsformate (z. B. „besuchbare Orte“) und für die Entwicklung positiver, chancenorientierter Energiewende-Narrative.