Im aktuellen Energiesystem orientiert sich die Erzeugung weitgehend am Verbrauch von Energie. Durch den steigenden Anteil volatiler erneuerbarer Energien unterliegt das Energieangebot wachsenden wetterabhängigen Schwankungen. Eine Flexibilisierung des Energiesystems mit dem Ziel der Anpassung des Verbrauches an die Erzeugung ist für die Stabilität des Netzes erforderlich.
In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des SINTEG-Programms geförderten Konsortium WindNODE wird die sogenannte Flexibilitätsplattform durch die Unternehmen 50Hertz, E.Dis Netz, Enso Netz, Stromnetz Berlin und Wemag Netz entwickelt. Ziel der Plattform ist es, einen marktbasierten Mechanismus zur Beschaffung von Flexibilität (Anpassung von Stromerzeugung bzw. Stromverbrauch durch den Betreiber der Anlage auf Basis eines externen Signals) zu realisieren. Mithilfe der Plattform sollen Flexibilitäten für den Prozess der Engpassbewirtschaftung von Stromnetzen eingesetzt werden.
Das Arbeitspaket von des WindNODE-Partners DIN ist die Überführung der Forschungsergebnisse in die Normung und Standardisierung. In Kooperation mit den genannten Unternehmen soll ein Standard erarbeitet werden, welcher Anforderungen an die Teilnahme an der Plattform festlegt.
Die technischen Mindestanforderungen werden so definiert, dass die Einsatzfähigkeit für die Netzengpassbewirtschaftung gegeben ist und auch notwendige Nachfolgeprozesse wie die Abrechnung realisiert werden können. Aus der prozessualen Abwicklung ergeben sich neben Anforderungen an die Kommunikationsinfrastruktur auch zeitliche Vorgaben zur Datenübermittlung für den Gebots- und Abrufprozess. Die Erfüllung dieser Anforderungen wird in einem Registrierungsprozess geprüft bzw. die Kriterien sind in der Produktdefinition abgebildet. Anbieter können nach einer Registrierung freiwillig teilnehmen und Flexibilitätsgebote über die Plattform abgeben.